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Medizintechnik hautnah: Ein spannendes Projekt der Junior-Ingenieur-Akademie

In diesem Schuljahr hatten die Schülerinnen und Schüler des 9. Jahrgangs des Abtei-Gymnasiums die aufregende Gelegenheit, an einem einzigartigen Medizintechnikprojekt im Rahmen der Junior-Ingenieur-Akademie teilzunehmen. Dieses Projekt bietet nicht nur einen tiefen Einblick in die faszinierende Welt der Medizintechnik, sondern auch die Möglichkeit, praktische Erfahrungen zu sammeln, die für die Zukunft von großer Bedeutung sind.

 

Einblick in die Medizintechnik

Das Projekt wurde mit viel Enthusiasmus und Engagement von unseren Schüler/-innen getestet. Es kann nicht nur in der Junior-Ingenieur-Akademie weiter unterrichtet werden, sondern soll - in jeweils angepasster Form - auch in die Fächer MINT-aktiv und Informatik des Differenzierungsbereichs der Klassen 9 und 10 integriert werden. Die Vision ist klar: Dieses Projekt soll ein fester Bestandteil eines zukünftigen Medizintechnik-Schülerlabors werden, in dem die Schüler/-innen ihre Kreativität und ihr technisches Wissen weiterentwickeln können.

Starke Partnerschaften

Ein Schlüssel zum Erfolg dieses Projekts sind die hervorragenden Kooperationspartner, die uns unterstützen: In der Universität Duisburg-Essen - Fachbereich Medizintechnik erhalten die Schüler/-innen wertvolle Einblicke in die akademische Welt der Medizintechnik. Die Studierenden und Dozenten teilen ihr Fachwissen und ihre Begeisterung für dieses spannende Feld. Nur einen kurzen Fußweg von unserer Schule entfernt, bietet die Helios St. Johannes Klinik Duisburg eine hervorragende Möglichkeit, die Theorie in die Praxis umzusetzen. Die Schüler/-innen erleben hautnah, wie Medizintechnik im Klinikalltag angewendet wird. Auch die zdi-Zentren DU.MINT Duisburg Niederrhein und MINT.BOchum bieten eine wertvolle Unterstützung mit Ressourcen und Fachwissen sowie bei der Kommunikation mit den Kooperationspartnern und der Finanzierung.

Spannende Themen und Aktivitäten

In der Schule erkundeten die Schüler/-innen in diesem Projekt zunächst eine Vielzahl von spannenden Themen, wie etwa Funktionsweise und Anwendung von EKG-Geräten in der modernen Medizin, Lasertechnologie mit Anwendungen und Sicherehitsaspekten, MRT vs. CT - bildgebende Verfahren im Vergleich, KI in der Radiologie, Telemedizin, Robotik in der Chirurgie, Biomechanik und Prothetik, Medizintechnik im Weltraum, AR/VR in der medizinischen Ausbildung sowie 3D-Druck in der Medizin, zu denen sie kurze Facharbeiten erstellten und die Ergebnisse dem Kurs in KI-gestützten PowerPoint-Vorträgen präsentierten.

Passend zum letzten Facharbeitsthema lernten die Schüler/-innen, mit Tinkercad 3D-Druckmodelle zu entwerfen.

Anschließend beschäftigten sie sich mit einfachen elektronischen Schaltungen, mit verschiedenen Bauelementen sowie mit der Programmierung von Arduinos. Auf dieser Grundlage habe sie dann Spritzenpumpenmodelle gebaut und programmiert. Diese praktischen Anwendungen fördern nicht nur das technische Verständnis, sondern auch die Teamarbeit und Kreativität.

Über drei volle Tage hatten die Schüler/-innen die Gelegenheit, in einem Praktikum den Fachbereich Medizintechnik der Universität Duisburg-Essen hautnah zu erleben. Sie begannen mit einer Vorstellung des Studiengangs und einer Führung durch die Labore, gefolgt von spannenden Workshops zu EKG (Elektrokardiogramm) und EMG (Elektromyogramm). In den Workshops erfuhren die Schülerinnen und Schüler nicht snur selber an sich ein EKG und EMG durchführen, um anschließend Programme mit Python zu schreiben, um diese Daten aufzubereiten sowie sie grafisch darzustellen und zu vergleichen. Großes Interesse weckte bei der Gruppe die Forschung mit Exoskeletten in der Schwerelosigkeit bei Parabelflügen. „Ein Exoskelett ist ein äußeres Stützsystem, das dabei hilft, den Körper zu stabilisieren und Bewegungen zu unterstützen – besonders nützlich für Menschen mit körperlichen Einschränkungen oder in der Robotik. 

Im Projekt „GraviMoKo“ erforschen die Wissenschaftler, wie Schwerkraft und motorisch-kognitive Fähigkeiten zusammenhängen, um besser zu verstehen, wie sich Schwerkraftveränderungen auf unsere Bewegung und Wahrnehmung auswirken. 
Mit diesen Erkenntnissen könnte man nicht nur in der Rehabilitation von Menschen einiges verbessern, sondern auch in Bereichen wie der Robotik neue Möglichkeiten schaffen.“ (vgl. link).

Ein absolutes Highlight war das eintägige Praktikum in der Helios Klinik, bei dem die Schüler/-innen zunächst erfuhren, wie Krankenhäuser in Deutschland funktionieren und einen Einblick in die Berufsbilder Pflege, OP-Pflege und Anasthäsie-Pflege erhielten. Interessante Details über neuste Medizintechnik im Krankenhaus bekamen sie in verschiedenen Bereichen praxisnah vermittelt, z. B. durch Prof. Das, der ihnen unterschiedliche Bildgebungsverfahren in der Radiologie näherbrachte und an konkreten Aufnahmen erklärte, wie man diese zur Diagnose einsetzt. Dr. Turinsky vermittelte in der Notaufnahme einiges Wissenswerte über die dort eingesetzte Medizintechnik, was er durch praktische Anwendungen mit der Schülergruppe abschloss. Unsere Schülerinnen und Schüler hatten darüber hinaus die Möglichkeit, im OP mit einem DaVinci-Roboter zu nähen und lernten, mit einem Defibrillator umzugehen und an einer Resusci-Anne eine Wiederbelebung durchzuführen - und zwar zur Melodie „Hey, Pippi Langstrumpf“, um die richtige Frequenz zu treffen.

Ein wertvolles Erlebnis

Das Medizintechnikprojekt der Junior-Ingenieur-Akademie ist mehr als nur ein Unterrichtsprojekt – es bietet den Schüler/-innen die Möglichkeit, praktische Erfahrungen in einem wichtigen Bereich der Technik an verschiedenen Lernorten zu sammeln. Die Begeisterung der Schüler/-innen und die Herausforderungen, die sie meistern, tragen dazu bei, dass dieses Projekt eine bedeutende Lernerfahrung darstellt.

Wir sind stolz darauf, unseren Schüler/-innen solche Möglichkeiten zu bieten und sie auf ihrem Weg in die Welt der Technik und Medizin zu unterstützen.

Hier gibt’s einen kleinen Einblick in unser Projekt: Video (noch in Arbeit).