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Religion im Fächerkanon der Schule

Der schulische Religionsunterricht bezieht sich auf eine Grundannahme, die in der Gestalt eines Urvertrauens sowohl einem jeden menschlichen Lebensentwurf als auch dem Wissen-schaftsprozess ermöglichend vorausliegt: dass die Welt letztlich „in Ordnung" ist.
Die lebenspraktische Nützlichkeit und die Effizienz einer solchen Einstellung wird von keinem vernünftigen Menschen bestritten. In Frage gestellt werden kann jedoch die objektive Berechtigung der genannten Annahmen. Auch ein Placebo ist von zweifelsfreiem Nutzen. Der Mensch ist aber ein Wesen, zu dessen Natur es gehört, Annahmen zu hinterfragen. Daraus ergibt sich das Profil des Religionsunterrichts. Er reflektiert Grundannahmen, die - oft unbewusst - dem Leben in all seinen Facetten zu Grunde liegen, und lädt im Lichte der christlichen Tradition zu ihrer bewussten Aneignung ein.