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Heimatpreis 2023

Am Donnerstag, den 7.12.2023 durfte die Projektgruppe "Das Abtei vergisst nicht!" den Heimatpreis 2023 entgegennehmen. Neben der Organisation "City Wärme" sowie dem Jugendzentrum "Parkhaus" in Meiderich wurde die Gruppe bestehend aus 36 Schülerinnen und Schülern des Abtei-Gymnasiums geehrt. Bürgermeisterin Klabuhn überreichte den Preis an sichtlich gerührte Schülerinnen und Schüler.

 

Die Projektgruppe hat ein Storyboard erarbeitet, in dem es die Biografie einer Schülerin aufarbeitet, die in den 1930er Jahren das Abtei-Gymnasium besucht hat. Ihr Name war Edith Goldfarb. Edith konnte gemeinsam mit ihrem kleinen Bruder Bernhard mit Hilfe des Kindertransportes von Truus Weijsmüller über Holland nach England vor den Nazis fliehen und überlebte den Krieg. Die Eltern und der kleine Bruder Leo wurden von den Nazis deportiert und ermordet. Edith baute sich in den USA ein neues Leben auf, während Bernhard nach Kanada ging. 

 

Das Zentrum für Erinnerungskultur Duisburg hat uns dabei geholfen, Dokumente und Fotos zur Familiengeschichte zusammenzusammeln. Außerdem hat es den Kontakt zu einer Nachfahrin Bernhard Goldfabs hergestellt, die uns mit weiteren Fotos und Dokumenten geholfen hat. Die Familie reiste im Juni 2023 extra aus Kanada an, um gemeinsam mit der Projektgruppe für Edith und Bernhard Stolpersteine zu denen der Eltern und Leos zu verlegen.

 

Der Künstler Jonas Heidebrecht wird für uns das Storyboard in eine Graphic Novel umwandeln. Diese wird dann an Grundschülerinnen und Grundschüler im Duisburger Norden herausgegeben. So soll es den Kindern erleichert werden, einen Zugang zu der schwierigen Thematik des Nationalsozialismus in ihrer Heimatstadt Duisburg zu finden. Wir alle kennen die Orte, die auch den Alltag von Edith und Bernhard bestimmten: die Flure des E-Traktes unserer Schule, in dem Edith gesessen hat, den Hamborner Altmarkt, an dem das Wohnhaus der Goldfarbs steht, die grüne Bude, an der sie immer ihre Süßigkeiten kauften.

 

Die Nazis planten, die Juden Europas auszulöschen, so wie alle Erinnerungen an sie. Umso wichtiger ist es, dass wir Ediths und Bernhards Geschichte weitertragen und sie auch an die nächsten Generationen weitergeben. Es ist nicht irgendeine Geschichte, sondern die zwei Kinder, die Hamborn ihre Heimat nannten, genauso wie wir.